Was ist Wahrheit? Kann es Eindeutigkeit geben? Stimmt das, was mir da erzählt wird? Der 1961 in Tirol geborene Norbert Gstrein gilt als Meister des Multiperspektivischen. Wer Glatteis liebt, ist hier richtig. Wer das nicht tut, ebenfalls, denn Gstreins Kunst weckt gerade durch ihren virtuosen Hang zur Ambivalenz jene Reflexion, die einen vorsichtig werden lässt. „Stilistischer Meister“, „raffiniertester deutschsprachiger Erzähler“, die Kritiker:innen überbieten sich bei jedem neu erschienenen Buch Gstreins, dessen letzter Roman „Der zweite Jakob“ auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand. Darin geht es um einen Ich-Erzähler, einen Schauspieler, der eine schreckliche Schuld zu vertuschen versucht, und die Leser:innen bleiben ihm bis zur letzten Seite auf der Spur, so geistreich, furios und spannend ist das alles erzählt.

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