Unser erstes Festkonzert steht ganz im Zeichen Richard Wagners und entsprang dem Wunsch, Bearbeitungen seiner Werke für Kammermusikensemble vorzustellen. So präsentieren wir anlässlich unseres Jubiläums mit dem Wagner-Projekt besondere Raritäten und eine Uraufführung: zunächst die nahezu unbekannte Bearbeitung des Vorspiels zu Tristan und Isolde durch Engelbert Humperdinck. Dazu eine Weltpremiere: Wagners sehr selten zu hörende Französische Lieder, in einem von uns beauftragten Arrangement von Simone Fontanelli, sowie die zweite Aufführung überhaupt der ebenfalls von uns in Auftrag gegebenen Bearbeitung der Wesendonck-Lieder. An dieser Stelle ein herzlicher Dank an Alja Velkaverh für die große Unterstützung.
32 Ein »Symphonischer Geburtstagsgruß. Seiner Cosima dargebracht von Ihrem Richard.« So nannte Wagner das Werk, das unter dem Titel Siegfried-Idyll bekannt wurde. In der Komposition des Ring des Nibelungen kam Wagner zunächst nur bis Siegfried, 2. Akt. Dann machte er eine Pause von mehreren Jahren, in denen er Tristan und Isolde und Die Meistersinger von Nürnberg komponierte. Das hier aufgeführte Vorspiel zu ›Tristan und Isolde‹ enthält einen eigens komponierten umfangreichen Konzertschluss von Engelbert Humperdinck, der bislang nicht bekannt war, sodass von einer neuentdeckten Komposition Humperdincks gesprochen werden kann. Im Winter 1839/40, schrieb Richard Wagner seine Französischen Lieder auf Texte von Victor Hugo, Heinrich Heine (in französischer Übersetzung) und anderen. Mit ihnen wollte er sich in Paris bekannt machen, was allerdings nicht gelang. Von der Tristan-Musik beeinflusst sind die fünf Lieder auf Texte von Mathilde Wesendonck, die sogenannten Wesendonck-Lieder.
Peter Tonger
Sancta Clara-Keller